Mit einem überraschend klaren und schnellen Beschluss hat ein niederländisches Landesgericht in Den Haag das Verbot gekippt, das ein Ende für die Nerzfarmen in den Niederlanden bis 2024 bedeutet hätte. Das Verbot wurde vom niederländischen Senat im Dezember 2012 erlassen. Mit Bezug auf die Europäische Menschenrechtskonvention erklärte das Gericht das Verbot von Pelzen für unrechtmäßig.

Das Verbot für Fell wurde auf das Argument gestützt, dass Felle ein „unnötiges Luxus-Produkt“ seien, allerdings wurde den niederländischen Pelzfarmern keinerlei Ausgleich für die Verbannung ihrer Lebensgrundlage geboten. Das widerspricht der Europäischen Menschenrechtskonvention.


„Die europäische Pelz-Industrie ist sehr erfreut darüber zu erfahren, dass trotz allem Menschenrechte wichtiger als zufällige politische Winde in solch einem individuellen Thema wie „Moralvorstellungen“ sind. Die Herstellung und Verwendung der Pelzartikel sollte eher eine Frage der individuellen Entscheidungsfreiheit sein, statt ein Thema von Rechtsverletzungen der menschlichen Grundrechte zu werden. Es gibt keine vernünftigen Argumente, um eine komplette, gut funktionierende Industrie zu zerstören, die hohe Standards für das Wohlergehen der Tiere demonstriert und große Export-Gewinne erzielt“, sagt Kenneth Ingman, Vorsitzender von Fur Europe, einer Schirmorganisation der europäischen Industrie zur Gewinnung von Pelzen.

Natürlich nahmen auch die niederländischen Pelz-Farmer das Urteil des Gerichts mit Freude auf. „Wir haben immer daran geglaubt, dass wir einen sicheren Fall hatten und wir sind zufrieden zu sehen, dass ein unabhängiges Gericht schnell und klar erklärt hat, dass das Gesetz zur Verbannung von Nerz-Farmen völlig falsch ist. Es ist eine große Erleichterung für niederländische Pelz-Farmer, die ihre Lebensgrundlage zurückerhalten haben und jetzt ihr normales alltägliches Familien-Leben wieder aufnehmen können“, sagte Wim Verhagen, Vorstandsvorsitzender der niederländischen Gemeinschaft der Pelz-Züchter.

Man geht davon aus, dass dieses Urteil internationale Auswirkungen haben wird, da die Verbote von Fell in vielen Ländern diskutiert werden.

„Die Botschaft aus den Niederlanden ist eindeutig, dass die wenigen Politiker in Europa, die Pelzartikel verbieten wollen, zweimal darüber nachdenken müssen. Ich hoffe, dass die Entscheidung des niederländischen Gerichts sie davon überzeugen wird, nicht eine Industrie zu verbieten, die sowohl bei den Standards für die Tierpflege als auch beim Erzeugen von Exportgewinnen beeindruckende Ergebnisse erzielt, sondern stattdessen dabei zu helfen, diese Industrie weiterzuentwickeln“, sagt Kenneth Ingman, Vorsitzender der Fur Europe.

Die Niederlande sind das weltweit drittgrößte Land bei der Produktion der Pelze mit einer jährlichen Quote, die rund 5 Millionen Felle beträgt. Nach einer Berechnung der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG würde sich die Ausgleichssumme für die Schließung aller Nerzfarmen in den Niederlanden auf 1,2 Milliarden Euro belaufen.