Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage verzeichnet die „International Fur Trade Federation“ (IFTF) rekordverdächtige Umsatzzahlen. Im Mai machte die Organisation die internationalen Umsatzzahlen des Einzelhandels für 2011 sowie 2012 öffentlich. Der dabei festgestellte Gesamtumsatz von 15,6 Milliarden US-Dollar bedeutet eine Steigerung des bisherigen Umsatzes von mehr als einer halben Milliarde.

Vor 13 Jahren, 2001 bis 2002, verzeichnete die Pelzindustrie noch einen Umsatz von rund 10,9 Milliarden US-Dollar. Dies bedeutet, dass sich in den vergangenen zehn Jahren eine Steigerung um 44 Prozent vollzogen hat. Der Umsatz hat sich folglich beinahe verdoppelt.


An dem gestiegenen Umsatz hat vor allem die asiatische Nachfrage einen großen Anteil. Im asiatischen Raum hat sich der Verkauf von Pelzen im Zeitraum von zehn Jahren verdreifacht. Durch diese angestiegenen Zahlen liegen die Asiaten bereits vor den Europäern auf der Liste der Pelzliebhaber. Zum Vergleich: Der Umsatz aus dem asiatischen Raum beträgt 5,6 Milliarden US-Dollar, dies ist mit 35 Prozent des weltweiten Umsatzes gleichzusetzen. In Europa hingegen erzielt die Pelzindustrie 4,4 Milliarden US-Dollar, was wiederum einen Weltumsatz von 28 Prozent bedeutet. 

Mark Oaten, CEO der IFTF, sieht eine stärker werdende Kaufkraft von Seiten der bisherigen asiatischen Verbraucher sowie einen numerischen Anstieg dieser Gruppe. 
Die Ursache für den drastischen Umsatzanstieg ist jedoch nicht nur die wachsende asiatische Nachfrage, auch Rekordpreise auf Auktionen spiegeln sich in den Zahlen.

Das Interesse an Pelzwaren steigt ebenfalls bei den bisher nicht erschlossenen Märkten, da nicht nur die Verbraucher von der Ware profitieren wollen. Auch die Modelwelt und die Designer greifen das Thema „Pelz“ intensiver auf. Über 400 internationale Designer präsentierten ihre Pelzmode auf den großen Fashion-Weeks der Welt. 

Mark Oaten merkt an, dass die Zahlen umso erstaunlicher seien, da sie sich ausschließlich auf den internationalen Einzelhandel beziehen. Weiterhin würde die IFTF nunmehr mit PricewaterhouseCoppers (PwC) koopieren, um einen besseren Einblick in den Markt zu erhalten. Durch diese Verbindung erhofft sich der CEO, einen Überblick über den internationalen Produktions- und Zulieferweg der Pelzprodukte zu erhalten. Dabei zähle sowohl die Produktion als auch die Verarbeitung der Ware. Darüber hinaus gelte es, einen Blick über den Tellerrand zu wagen, was in diesem Fall einen Blick über das Design des Produkts hinaus bedeutet. 

Neue Verfahren sowie Fertigungstechniken lassen Pelzprodukte in den Kollektionen das ganze Jahr über häufiger auftreten. Die Branche sei zunehmend wichtiger, da sie tendenziell immer stärker die internationale Wirtschaft präge, betonte Oaten. Die immens gestiegenen Umsatzzahlen würden das Ignorieren der Pelzindustrie schwieriger machen, so der CEO. Zusätzlich prognostizierte er einen stark ansteigenden Trend des internationalen Markts für Pelzhandel.